Durch die Coronapandemie wurde die politische Bildung in die digitale Welt gedrängt. Dieser Digitalisierungsschub kann eine Chance darstellen, wenn sich damit befasst wird, ob und unter welchen Umständen politische Bildungseinheiten im digitalen Setting wirksam sein können.
Das Promotionsvorhaben mit dem Arbeitstitel „Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Die Effekte der Dilemmadiskussion im digitalen Setting“ befasst sich daher mit der Frage, ob und inwiefern die Dilemmadiskussion als politische Bildungsmethode eine Wirkung auf die Toleranz der Teilnehmenden im digitalen Setting hat. Dabei wird angelehnt an das Social Identity Model of Deindividuation (SIDE) überprüft, inwieweit die unabhängigen Variablen der salienten Identität und der Deindividuation auf die Toleranzsteigerung einwirken. Damit lässt sich herausfinden, inwiefern Anonymität vs. Identifizierbarkeit, also Deindivudation (z.B. schwarze Kacheln, statt Kamerabilder) tatsächlich Auswirkungen auf den Erfolg von politischen Bildungseinheiten haben kann. Die Untersuchung der salienten Identität gibt außerdem Hinweise dazu, ob es ratsam ist, im digitalen Setting ein Gruppengefühl zu kreieren, oder ob die Konzentration auf das eigene Individuum eher der Wertebildung beiträgt.