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BayWISS-Kolleg Sozialer Wandel www.baywiss.de

Projekte im Kolleg Sozialer Wandel

© Joel Mott / unsplash.com'

Heimat schmeckt nach Liwanzen. Verkörperte Teilhabe am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern

Die Welt verändert sich immer schneller und wird zunehmend komplexer. Klimawandel, kriegerische Konflikte, technologische Umwälzungen wie die Künstliche Intelligenz und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Umbrüche erzeugen eine tiefgreifende Verunsicherung. All diesen Phänomenen ist das Moment der Ungewissheit und Fremdheitserfahrung gemein, das viele Menschen mit der Angst vor Heimatverlust konfrontiert. Mit meiner Dissertation bearbeite ich diese Herausforderungen, indem ich den Begriff „Heimat“ als verkörperte Teilhabe neu beschreibe und so in einen internationalen Diskurs einführe.

Die Leibphänomenologie bildet hierfür die theoretische Rahmung. Sie bietet die Möglichkeit, die Irritationen und Fremdheitserfahrungen einer fluiden Heimat zu analysieren – jenseits von nostalgischer Verklärung oder populistischen Parolen. Mit den Konzepten der Responsivität (Waldenfels) und der übertragbaren leiblichen Dispositionen (Bourdieu) eröffne ich neue Perspektiven, um die Ambivalenzen verkörperter Teilhabe zu beschreiben. Heimat wird dabei nicht nur als Ort verstanden, sondern als dynamische, leibliche Interaktion mit Menschen, Dingen und Atmosphären – einer Mitwelt, die sich ständig verändert.

Ein zentraler Aspekt meiner Forschung ist die Fähigkeit, durch übertragbare leibliche Dispositionen Brücken zu schlagen, um responsive Differenzen zu überwinden. Leibliche Dispositionen werden dabei als Sedimente gelebter Erfahrung verstanden, die in Form von „Versatzstücken“ Anschlussfähigkeit in neuen Kontexten schaffen können.

Am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern beschreibe ich, wie verkörperte Teilhabe erlebt wird. Ich zeige auf, welche „Versatzstücke“ Transformationsprozesse und soziale Inklusion fördern und neue Perspektiven für eine diverse, globalisierte Welt eröffnen.

MITGLIED IM KOLLEG

seit

Verbundkolleg Sozialer Wandel

Betreuer Ludwig-Maximilians-Universität München:

Prof. Dr. Magnus Treiber

Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:

  • Ethnologische Migrationsforschung
  • Stadtethnologie
  • Ethnologie und Soziale Arbeit
  • Ethnologische Theorie und Methode
  • Existenzethnologie


Regionaler Schwerpunkt: Horn von Afrika, insbesondere Eritrea und Äthiopien

https://www.ethnologie.uni-muenchen.de/personen/professorinnen/treiber/index.html

Betreutes Projekt:
Heimat schmeckt nach Liwanzen. Verkörperte Teilhabe am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern

Betreuerin Katholische Stiftungshochschule München:

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz

Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte:

  • Leibphänomenologie und Körpertheorien in der Pflege
  • transkulturelle Pflege in Theorie und Praxis
  • Neue Ästhetik, Raumtheorien und Raumgestaltung im Gesundheitswesen (www.raumerleben.net)

Betreutes Projekt:
Heimat schmeckt nach Liwanzen. Verkörperte Teilhabe am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern

Sibylle Ulbrich

Sibylle Ulbrich

Katholische Stiftungshochschule München

Sibylle Ulbrich ist Sozialpädagogin (M.A.) und arbeitete seit dem Bachelorabschluss in verschiedenen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit.
2016 absolvierte sie den Master in Angewandten Sozial- und Bildungswissenschaften an der KSH München. Der Mastervertiefung (Angewandte Wissenschaft der Sozialen Arbeit in Communities, Netzwerken und Organisationen) folgend arbeitete sie zuletzt in der Gemeinwesenarbeit und an der Koordinationsstelle Integration in einer Kleinstadt südlich von München. In ihrer Dissertation „Heimat schmeckt nach Liwanzen. Leibliche Heimaterfahrungen am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern“ untersucht sie die Beheimatungsprozesse von Heimatvertriebenen und (Spät-)Aussiedlern anhand einer leibphänomenologischen Rahmung.
Die Dissertation ist im Fachbereich Ethnologie angesiedelt.

Kontakt: sibylle.ulbrich(at)casabile.de

Forschungsinteressen:

  • Migrationsforschung
  • Leibphänomenologie
  • Inklusionsforschung und inklusive Forschung
  • Politische und kulturelle Bildung
  • Bürgerschaftliches Engagement

Vorträge:

Ulbrich, Sibylle (2019): „Heimat schmeckt nach Liwanzen. Leibliche Heimaterfahrungen am Beispiel von Heimatvertriebenen und (Spät-) Aussiedlern." Vortrag im Rahmen der Zwischentagung des BayWISS-Verbundkollegs Sozialer Wandel 8. – 9.11.2019 an der Katholischen Stiftungshochschule München.

Ulbrich, Sibylle (2019): . "Heimat schmeckt nach Liwanzen – Leibliche Heimaterfahrungen als Praktik des Erzählens und Erinnerns". Vortrag im Rahmen der Int. Fachtagung vom 24./25.10.2019: "Migration. Erinnern. Praktiken des Erzählens und Erinnerns in der Migrationsgesellschaft." Tagungsbericht online abrufbar unter: giso-journal.ch/article/view/GISo.2020.1.7/1297.

Ulbrich, Sibylle (2019): „Heimat schmeckt nach Liwanzen“. Posterpräsentation im Rahmen des Jahreskolloquium des Bayerischen Wissenschaftsforum am 12.06.2019. Thema „Human Enhancement“. Teilnahme mit Posterpräsentation: Vertretung des BayWISS-Kollegs „Sozialer Wandel“.

Ulbrich, Sibylle (2019): „Inklusion ist … ein Paradigmenwechsel in der Sozialarbeitsforschung?!“ Vortrag im Rahmen der Jahrestagung 29./30.04.2016. Beiträge zur Inklusionsforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit/Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf.

 

Publikationen:

Ulbrich, Sibylle (2016): Inklusion ist … ein Paradigmenwechsel in der Sozialarbeitsforschung?! In: Christian Spatscheck und Barbara Thiessen (Hrsg.): Inklusion und Soziale Arbeit – Teilhabe und Vielfalt als gesellschaftliche Gestaltungsfelder. Verlag Barbara Budrich, 2016, Reihe: Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit, Band 14. S. 241-252.

Schulte-Spechtel, M./Ulbrich S. (2015): Der Bezirk das (un)bekannte Wesen!? In: Boeser-Schnebel, Christian (Hrsg.), Kral, Gerhard (Hrsg.), Sell, Michael (Hrsg.): Mehr Demokratie (er)leben! – Beispiele gelungener Politischer Bildung, 1. Aufl. Münster: Klemm & Oelschläger. S.169-176.

 

Vergangene Forschungsprojekte:

KSH München, Abt. Benediktbeuern/Bezirk Schwaben/Bezirksjugendring Schwaben: Forschungsprojekt „Forum Politische Bildung Schwaben“ 2012-2016: Mitkoordination von Rundbriefteam und Veranstaltungen, Mitwirkung bei Weiterentwicklung, regelmäßige Beiträge zur politischen Bildung. Online abrufbar unter: www.politische-bildung-schwaben.net

 

Koordination

Treten Sie mit uns in Kontakt. Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen zum Verbundkolleg Sozialer Wandel.

Dr. Marcel Scholz

Dr. Marcel Scholz

Koordinator BayWISS-Verbundkolleg Sozialer Wandel

Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik
Markusplatz 3
96047 Bamberg

Telefon: 0951 8631982
sozialer-wandel.vk [ at ] baywiss.de